Lacrosse ist eine sehr schnelle Sportart

Lacrosse ist ein Ballsport, bei der zwei Mannschaften versuchen einen Tennisball-großen Gummiball mit einem Lacrosseschläger in das gegnerische Tor zu befördern. Der „schnellste Sport auf zwei Beinen“ zeichnet sich vor allem durch Koordination, Ausdauer und Teamgeist aus.

Die Damen spielen mit zwölf, die Herren mit zehn Spielern auf einem Fußballfeld-großen Feld. Dabei stehen die Tore jedoch ähnlich wie beim Eishockey ca 14m eingerückt. Um den Ball zu tragen, werfen, fangen, passen und schießen wird ein ca. 1m langer Schläger genutzt. Dieser Stick bestehtheutzutage aus einem Metallschaft und einem Head aus Hartplastik, an dem ein Netz, die Pocket, befestigt ist. Auch mit dem Ball im Netz des Schlägers dürfen Spieler sich weiterhin frei bewegen. Das ermöglicht es Spielern theoretisch den Ball mit einem Sprint direkt vor das gegnerische Tor zu tragen. Das gegnerische Team versucht das aber natürlich zu verhindern. Damit der Ball nicht aus dem Netz fällt, nutzen die Spieler mit einer Wedel-Bewegung des Schlägers die Fliehkraft zu ihren Gunsten.

Trotz der gemeinsamen Wurzeln, haben sich Damen– und Herren-Lacrosse zu zwei verschiedenen Sportarten entwickelt. Regeln, Spielfeldmarkierungen und Ausrüstung unterscheiden sich hier deutlich. Die Herren spielen mit viel Körperkontakt und einer Schutzausrüstung, während die Damen deutlich weniger körperbetont spielen und mehr auf Geschick setzen.

Die Geschichte von Lacrosse

Lacrosse geht auf die Ureinwohner Nordamerikas zurück. Sie spielten das Spiel für mehrere Tage mit 100 bis 1.000 Spielern und Holzschlägern auf kilometerlangen Spielfeldern. „Das Spiel des Schöpfers“  wurde als zeremonielles Ritual, zur Stärkung des Körpers und Geistes vor Kriegen, und zur Schlichtung von Streitigkeiten zwischen Stämmen genutzt. Spieler erkämpften sich und ihrem Stamm Ehre und Ruhm und schwere Verletzungen waren nicht selten.

Während der Kolonialisierung hielten Missionare das Spiel zwar zunächst für barbarisch, spätere Einwanderer fanden jedoch Gefallen an Lacrosse, das auch für Wetten sehr beliebt war. Ab 1855 wurden dann in Kanada und den USA Clubs gegründet und abgewandelte Regeln eingeführt. Dies bereitete den Weg dafür, dass der Sport nun auch auf andere Kontinente gebracht wurde. Lacrosse erlebte daraufhin eine Blütezeit und wurde sogar bei den Olympischen Spielen 1904 und 1908 ausgetragen. Unter anderem weil wie handgefertigten Schläger sehr teuer waren, verlor der Sport in den folgenden Jahren für eine Zeit lang an Interesse. Durch die Einführung von Heads aus Hartplastik wurde der Schläger jedoch günstiger und somit wieder einer breiteren Masse zugänglich. Der Sport ist seitdem eine der am schnellsten wachsenden Sportarten und in Kanada der offizielle Sommer-Nationalsport. Seit 1993 wird Lacrosse auch in Deutschland offiziell gespielt.

Der Neue Spielmodus: Lacrosse SIXES

Die sehr unterschiedlichen Regeln von Herren- und Damenteams haben international ein Umdenken ausgelöst. Der Wunsch der internationalen Lacrosse-Community nach einer erneuten Teilnahme an den Olympischen Spielen, musste zwangsläufig zu einer Anpassung der Regeln führen, wodurch der SIXES-Modus ins leben gerufen wurde. Zur Freude der gesamten Lacrosse-Community hat das Internationale Olympische Komitee (IOC) endlich erst jetzt vor kurzem am 20. Juli 2021 dem internationalen Lacrosse-Verband als internationalem Sportverband volle Anerkennung gewährt und so den Weg für eine erneute Teilnahme an den Spielen frei gemacht. 

Hierbei wurden die Spielerzahl, sowie die Spieldauern verringert und Regeln zum Körpereinsatz verschärft, wodurch die Hemmschwelle für neue Spieler gesenkt werden soll, aber gleichzeitig die Vergleichbarkeit für die olympischen Voraussetzungen gegeben werden sollen.

Um den neuen Spielmodus national zu etablieren, finden aktuell einige SIXES-Turniere statt, gefördert durch den nationalen Verband DLaxV.

Mehr Informationen zu Lacrosse in Deutschland gibt es auf der Webseite des Deutschen Lacrosse Verbandes, DLaxV.